01-Projektwoche Berufswahl 2016
Die Wirtschaft buhlt um gute Lernende – mehr denn je. Das spüren die Schülerinnen und Schüler nicht zuletzt an der Flut von Infoveranstaltungen und Werbungen zu einzelnen Berufen. Firmen, die es sich leisten können, locken mit Bonusangeboten und immer besseren Ausbildungsbedingungen. Um diese Angebote kritisch beäugen zu können und die Jugendlichen zu ihrem Wunschberuf zu bringen, führte die Kreisschule Untergäu auch dieses Jahr neben vielen anderen Anlässen Projektwochen zur Berufsorientierung durch.
Was vor Jahren als Ausprobieren angefangen hat, ist nun bereits gut erprobt. Über drei Jahre Sekundarstufe 1 hinweg verstehen sich die Projektwochen, die alle gleichzeitig stattfinden, als aufbauende und konkreter werdende Zugänge zur Arbeitswelt. Die siebten Klassen entdeckten den Sinn der Arbeit überhaupt. Für alltägliche Annehmlichkeiten, zum Beispiel das Spülen einer Toilette, müssen viele Berufe zusammenarbeiten. Dass Strom nicht einfach so aus der Dose kommt und sich der Abfall nicht von alleine entsorgt, wissen die Schülerinnen und Schüler spätestens nach Erleben dieser Projektwoche.
Die achten Klassen haben ein Jahr intensiver Auseinandersetzung mit der Berufswahl vor sich. Viele Firmen wollen bereits im Frühling Jugendliche zum Bewerbungsgespräch aufbieten, um ihnen dann eine Ausbildung im folgenden Jahr zuzusichern. Also entdeckten die Klassen eine Woche lang die drei Wirtschaftssektoren und die verschiedensten Berufe, die dazu gehören. Einige schauten sie sich in kleineren und grösseren Firmen direkt am Ort an, andere wurden ihnen im Schulzimmer per Referat nähergebracht.
Einige Schülerinnen und Schüler aus den neunten Klassen haben bereits die Zusage für eine Lehrstelle. Die meisten aber sind mitten im Bewerbungsprozess. Die bevorstehenden Vorstellungsgespräche wollen dementsprechend geübt sein. In einem Rollenspiel gründeten sie als Chefs Firmen, schrieben Lehrstellen aus, bewarben sich aber auch als Lernende auf andere Stellen. Die Auswahlverfahren wurden sehr ernst vollzogen, zu den Gesprächen zogen sie sich schick an und waren ähnlich nervös wie bei einem richtigen Gespräch. Fachleute zeigten den Jugendlichen denn auch, was es im Ernstfall alles zu beachten gibt.
Den Abschluss der Woche bildete die Ausstellung aller drei Jahrgänge im Schulhaus Thalacker, in der die Schülerinnen und Schüler der zahlreich erschienenen Öffentlichkeit die Erlebnisse und Erkenntnisse der Woche per Plakat und iPad veranschaulichten.
Simon Herzig