06-Besuch von einem Querschnittgelähmten

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Rolf Acklin ist seit 17 Jahren Paraplegiker. Er besucht uns in der Schule und erzählt seine Geschichte. Rolf Acklin sieht lustig aus. Er hat Dreadlocks, ist 37 Jahre alt und arbeitet 40% als Kaufmann und 10% als Rollstuhllehrer. In seiner Freizeit spielt er Basketball.

Vor 17 Jahren war Rolf mit seinem Töff auf dem Weg ins Open Air Kino. In einer Kurve rutschte er auf einem Ölfleck aus und schlitterte kopfvoran in die Leitplanke. Durch den Schlag auf den Kopf brach seine Wirbelsäule auf der Höhe vom dritten Brustwirbel. Die Folge davon war eine komplette Lähmung. Der Nerv wurde durchgetrennt, somit wurde er im jungen Alten von 18 Jahren querschnittgelähmt. Er verbrachte 8 Monate im Paraplegiker-Zentrum in Notwil.

Rolf hat mit uns sehr offen über sich und sein Leben als Paraplegiker gesprochen. Weil er ein positiv denkender Mensch ist, hat er sich schnell mit seinem Schicksal abgefunden. Nach seiner Entlassung aus dem Zentrum war sein Ziel, möglichst schnell selbständig zu werden. Heute fährt er selber Auto und versucht möglichst alles alleine zu machen. Er erzählt uns, dass ihm auffällt, dass er in einem Dorf mehr Blicke auf sich zieht, als in einer Stadt. Seit 3 Jahren hat er eine Freundin, die selber nicht im Rollstuhl ist. Trotz seiner Behinderung ist er immer noch zeugungsfähig. Aber er und seine Freundin möchten zurzeit keine Kinder. Was viele nicht wissen: wenn ein Paraplegiker urinieren muss, braucht es ein Katheter.

Wir finden Rolf ist mit seinem Leben ziemlich zufrieden. Er geht gut mit all den Nachteilen um. Die Lähmung hat auch Vorteile für ihn: wenn andere kalte Füsse bekommen, spürt er bei Kälte seine Beine gar nicht, und er muss auch nicht mehr wandern gehen, was ihm sowieso nie Spass gemacht hat J

2e Sek B

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